Deckrüde Edler vom Kullermann

 

Juni 2012 

Hallo Leute,

 

mein neues Training ist echt klasse. Bin mit meinem Frauchen viel unterwegs und das bei jedem Wetter und auch in ganz unterschiedlichem Gelände. Letzte Woche waren wir auf einem sogenannten Trümmergelände, da hat es jede Menge alter Steine, ein Haus, riesengroße Röhren aus Beton und natürlich auch Wiese. Dort verstecken sich dann immer „Opfer“ (im richtigen Einsatz haben die sich ja nicht wirklich versteckt, sondern haben sich z. B. verlaufen) und ich muss die suchen. Anfangs war es noch total leicht, da hat sich die Person von mir verabschiedet und ich konnte auch sehen, wo sie hingeht.

 

Inzwischen weiß ich das nicht mehr und muss nur mit meiner Nase arbeiten. Manchmal gar nicht so leicht, wenn der Wind geht oder es regnet. Da muss ich manchmal ganz schön nachdenken und ganz genau prüfen, wo es denn am stärksten nach diesem Menschen riecht. Aber bisher habe ich noch jeden gefunden.

 

Was immer ganz toll ist, dass wir nach getaner Arbeit alle noch einmal zusammen springen und spielen dürfen. Das ist wirklich Spaß vom Feinsten!!

 

Aber Ihr glaubt nicht, wie stressig es ist, wenn man so angestrengt nachdenken muss, um die Personen zu finden. Ich bin nach einem Trainingstag immer sooooo furchtbar müde, dass ich fast im Sitzen einschlafe. Dann lege ich mich immer ganz entspannt in mein Körble und träume von der „Jagd“ nach den verlorenen Menschen………..

 

Euer Mogli 


 

Juni 2012 

Als ich neulich mal so mit meinem großen Bruder gequatscht habe hat er mir erzählt, wieviel Laune das Training zur Ausbildung als Rettungshund macht. Ich habe mein Fraule dann ganz doll genervt, bis sie mich endlich!! auch mal mitgenommen hat um auszuprobieren, ob ich das kann und mir das genauso viel Spaß macht wie Balu. 

 

Spaß??? Leute das ist echt der Hit. Da verstecken sich "Opfer", die ich dann suchen muss. Wenn ich sie gefunden habe muss ich ganz laut bellen (eine meiner leichtesten Übungen) und meinem Fraule so bescheid sagen, dass ich die Person gefunden habe. Natürlich werde ich dafür dann auch entsprechend belohnt. Ist doch für mich gar kein Problem, schließlich bin ich ja ein Jagdhund. In dem Fall suche ich halt Menschen und kein Wild, aber es ist ja auch viel toller, wenn das was man findet noch lebt!!

 

Jedenfalls muss ich dafür natürlich ganz schön arbeiten, denn auch ich muss erst mal meine Prüfung machen. Aber ihr könnt mir glauben, mit meiner guten Nase finde ich jeden!!

 

Bis bald

 

Euer Mogli


 

Mai 2012

Hallo Leute,

 

habe mich jetzt schon lange nicht mehr gemeldet, aber so ein Dackelleben ist zeitweise auch ganz schön anstrengend!

 

Wir waren ja auch immer wieder auf Ausstellungen aber mal ganz ehrlich, es ist langsam echt nervig dass es immer heißt, ich hätte zuviel Haar, Locken und mit meiner Farbe haben sie mich auch immer so komisch angekuckt. Ich bin nun mal ein Langhaardackel und meine Locken finde ich hübsch, mein Fraule hat ja schließlich auch welche und die quatscht keiner so blöd deshalb an.

 

Na ja, nun war es an der Zeit, sich mal anderweitig zu orientieren und das habe ich auch getan. Mein großer Bruder Balu arbeitet ja schon fast ein halbes Jahr als Besuchshund und besucht mit unserer Chefin Seniorenheime. Mein anderer Bruder Chewy sollte da jetzt auch mit und da habe ich natürlich randaliert. Letztendlich haben mein Fraule und ich darüber diskutiert, ob das auch was für mich wäre und sie war einverstanden. Es ist ja bestimmt ganz praktisch, wenn sie nicht nur große Neufundländer dabei hat, sondern auch was kleines Kuscheliges, wie mich. Deshalb haben wir jetzt zusammen (Chewy mein Fraule und ich) den Eignungstest zum Besuchshund für den ASB abgelegt.

 

Jetzt darf ich auch mit in Seniorenheime gehen und die Bewohner dort besuchen, damit sie in ihrem öden Alltag mal ein bisschen Spaß haben.

 

Ich freu mich schon, wenn ich das erste mal mitgehen darf.

 

Grüßle

 

Euer Mogli


 

Dezember 2010

Es ist kurz vor Weihnachten und die Zeit finde ich einfach toll. Es gibt jede Menge Schnee und da kann ich dann so richtig im Garten toben. Ist nur manchmal ein bisschen doof, da ich mit meinen kurzen Beinen fast nicht mehr vorwärts komme. Allerdings habe ich ja den Vorteil einen ganz großen Bruder zu haben, der mir einen Weg bahnt.

 

Was aber vor allem ganz super ist, dass es bei Frauchen in der Küche anfägt besonders gut zu riechen. Sie bäckt dann nämlich immer so süsse Sachen, wovon sie mir aber nichts abgibt, weil sie meint das wäre nicht gesund für mich.

 

Hab dann mal meinen Kumpel Balu nachkucken lassen (er ist ja so groß, dass er auf die Arbeitsplatte sehen kann) und der meinte auch, dass die Plätzchen richtig lecker aussehen.

 

Unser Frauchen war dann aber ganz schlau und hat die Weihnachtsleckereien in einem separaten Zimmer deponiert - zum Auskühlen hat sie gesagt, was ich ihr aber sowieso nicht geglaubt habe. Verstecken wollte sie es vor uns und hat deshalb auch immer aufgepasst, dass da die Tür zu ist.

 

Nur einmal hat sie übersehen, dass ich mich mit ins Zimmer geschlichen und da versteckt habe. Wie immer hat sie dann die Tür zu gemacht und jetzt konnte ich endlich mal in Ruhe nachsehen, was es da denn alles so gibt. Bin übers Sofa auf den Tisch und da standen die ganzen feinen Plätzchen, wie für mich hergerichtet.

 

Habe mir gleich eins geschnappt und wollte wieder den gleichen Weg zurück und unter den Tisch, um in Ruhe zu speisen. War schon wieder auf dem Boden und da kam just mein Frauchen ins Zimmer und hat mich erwischt!! Sofort hat sie mir die Süssigkeit weggenommen und geschimpft - sie hat aber auch immer ein blödes Timing.

 

Kann also nur soviel sagen, dass es an Weihnachten gut riecht und die Plätzchen schön aussehen. Zum Probieren bin ich ja leider nicht gekommen!!

 

Aber wer weiß, an Heilig Abend gibt es bestimmt wieder eine Überraschung, vielleicht sogar noch was viel Besseres als die Plätzchen!


August 2010

Jetzt ist eines sicher bewiesen – ich bin ein Jagdhund!!

 

War mit Frauchen und Herrchen gestern auf einer Landessiegerausstellung. Wollte beiläufig nur erwähnen, dass ich den ersten Platz gemacht habe und auch noch Landessieger in meiner Gruppe geworden bin - aber ich bin ja bescheiden und gebe damit nicht an.

 

War echt supi da, vor allem am Anfang, da hatten die eine Band, die zur Begrüßung Musik gemacht hat. Echt dufte Typen mit Kniebundlederhosen und so komischen Hüten und grünen Strümpfen. Die Musikinstrumente waren auch interessant, denn das waren so goldene Hörner, manche kleiner und die Anderen größer. Als die angefangen haben zu blasen, da hat es mich gleich beim ersten Stück so richtig gepackt und ich musste laut heulen. Nicht weil sie die Töne nicht getroffen haben, sondern einfach so. Meine Chefs waren total fasziniert, weil ich das noch nie vorher gemacht habe. Ich weiß auch nicht warum, aber ich musste einfach Laut geben.

 

Weil mein Frauchen dann total baff war, was da für unbekannte Töne aus mir rausgekommen sind, hat sie den "Bläsertrupp" gefragt, was das denn für ein Stück war und welche Bedeutung es hat. Die haben ihr dann erklärt, dass sie den Sammelruf zur Jagd geblasen hätten.

 

Bin ich denn nicht ein schlaues Kerlchen, dass ich das instinktiv gewusst habe? In mir steckt halt doch ein echter Jagdhund!


Juli 2010 

Tja ihr Lieben, jetzt lebe ich schon seit einem Jahr bei meinem Frauchen und Herrchen. Ich kann Euch nur sagen, es geht mir hier so richtig gut und der Chef im Haus bin sowieso ich!!

 

Den ganzen Tag kann ich in der Wohnung liegen oder aber in den Garten gehen, denn ich habe meine eigene Hundeklappe in der Balkontür! Lustig ist nur immer, wenn mein großer Bruder meint, er könnte da auch durch. Aber das geht nicht, denn da passt gerade noch seine Schnauze durch – er ist ja schließlich auch kein Dackel sondern ein Neufundländer. Ist aber trotzdem ganz praktisch, denn wenn er mir sagen will, dass es draußen was Interessantes gibt, dann schubst er nur die Klappe und ich weiß bescheid und komme.

 

So drehen wir dann täglich unsere Runden und kontrollieren, ob auch alles in Ordnung ist. Mittags, wenn Frauchen heim kommt gibt es dann immer was Gutes zu Fressen und ein paar Schmuseeinheiten. Dann geht sie immer noch mal zum Geld für Futter kaufen verdienen und kommt dann abends wieder zu uns nach Hause. Diese Zeit nutze ich dann auch immer, um mein Mittagsschläfchen zu machen. Wenn sie dann kommt, ist immer richtig was los – allerdings mal so, mal so.

 

Wenn wir brav waren, spielt sie meistens ein bisschen mit uns oder wir toben zusammen im Garten rum. Ab und zu helfe ich ihr aber auch beim Putzen, was bedeutet, dass sie versucht zu wischen und ich probiere immer ihren Wischmopp zu fangen. Findet sie zwar nicht toll, aber mir macht es riesigen Spaß.

 

Aber wehe wenn ich was angestellt habe, dann gibt es fast immer ein riesen Donnerwetter, aber nur, wenn sie weiß, dass ich es auch gewesen bin. Allerdings muss Frauchen manchmal auch über meine Streiche lachen und dann ist sie ganz schnell wieder gut.

 

Sie kann meinem Charme eben nicht widerstehen!!


Mai 2010 

Die Sonne scheint, es ist wieder warm und ich kann ungestört in den Garten ohne ständig kalte Füße und einen nassen Pelz zu bekommen.

 

Mein Frauchen findet das auch ganz toll und sie verbringt viel Zeit mit draußen. Allerdings spielt sie nicht immer mit uns, sondern beschäftigt sich mit ihren Pflanzen. Was total interessant war, dass sie angefangen hat im Garten Löcher zu buddeln. Ich dachte mir gleich supi, sie versteckt Knochen für uns und wir müssen die dann suchen. Als Tarnung hat sie so komische Gräser oben drauf gepflanzt, damit keiner weiß, wo die Knochen sind.

 

Herrchen und Frauchen sind dann weg gegangen und da haben mein Bruder Balu und ich angefangen, nach den Knochen zu suchen. Ist schon toll, wenn man so einen großen Gehilfen hat, denn der gräbt mit seinen Pfoten natürlich dreimal so schnell, wie ich. Aber wir haben als Team gearbeitet - ich habe die Gräser entfernt und er hat ganz weit runter gegraben. Knochen haben wir zwar keine gefunden, obwohl wir wirklich viele Löcher gebuddelt haben, aber das Spielen mit den Grasbüscheln war auch ganz witzig.

 

Als unsere Zweibeiner dann wieder nach Hause gekommen sind, habe ich meinem Frauchen ganz stolz eines der Gräser gebracht, damit auch sie mit mir spielen kann. Aber die war so was von sauer und hat so richtig Ärger gemacht. Ganz böse geschimpft hat sie und Herrchen hat mich zur Strafe in meinen Korb geschickt. Das fand ich so richtig blöd und verstehen konnte ich es auch nicht wirklich – ich wollte doch nur spielen!!